Staunen, Arbeiten und dann Verstehen ist das Wichtigste an Mathematik!
Nun sind Sie bei der Mathematik angelangt, liebe Leserin, lieber Leser!
Wenn Sie nur in die Mathematik-Lehrpläne am MWG Einsicht nehmen wollen, dann klicken Sie bitte auf die entsprechende Jahrgangstufe (s. Menüpunkt Lehrpläne). Vielleicht interessiert Sie aber auch der folgende kleine Text-Auszug:
Die Mathematik im Jenseits der Kultur (Eine Außenansicht von Hans Magnus Enzensberger)
Es sind immer die gleichen Töne:
– “Hören Sie auf! Mit Mathematik können Sie mich jagen.”
– “Eine Qual, schon in der Schule. Keine Ahnung, wie ich damals durchs Abitur gekommen bin.”
– “Ein Albtraum! Völlig unbegabt, wie ich nun mal bin.”
– “Die Mehrwertsteuer kriege ich gerade noch hin, mit dem Taschenrechner.” […]
Solche Beteuerungen hört man alle Tage. Durchaus intelligente, gebildete Leute bringen sie routiniert vor, mit einer sonderbaren Mischung aus Trotz und Stolz. Sie erwarten verständnisvolle Zuhörer, und an denen fehlt es nicht. Ein allgemeiner Konsens hat sich herausgebildet, der stillschweigend, aber massiv die Haltung zur Mathematik bestimmt.
Dass ihr Ausschluss aus der Sphäre der Kultur einer Art von intellektueller Kastration gleichkommt, scheint niemanden zu stören. Wer diesen Zustand bedauerlich findet, wer etwas vom Charme und von der Bedeutung, von der Reichweite und von der Schönheit der Mathematik murmelt, wird als Experte bestaunt; wenn er sich als Amateur zu erkennen gibt, gilt er im besten Fall als Sonderling, der sich mit einem ausgefallenen Hobby beschäftigt, so als züchte er Schildkröten oder sammle viktorianische Briefbeschwerer. […]
Die Fähigkeit, Musik zu machen und zu hören, ist genetisch verankert; sie gehört zu den anthropologischen Universalien. Das bedeutet natürlich nicht, dass wir alle gleichermaßen musikalisch begabt wären. Wie alle anderen Gaben und Eigenschaften folgt auch dieser Aspekt unserer Ausstattung der Gaußschen Normalverteilung. […]
Ganz genau so verhält es sich selbstverständlich mit den mathematischen Fähigkeiten. Auch sie sind im menschlichen Gehirn genetisch angelegt, und auch sie verteilen sich in jeder Bevölkerung exakt nach dem Modell der Glockenkurve. Es ist folglich eine abergläubische Vorstellung, das mathematische Denken sei eine rare Ausnahmeerscheinung, eine exotische Laune der Natur. […]
Für Interessierte empfiehlt sich das wunderschöne Buch von H.M. Enzensberger für Kinder ab 12 über die Schönheit der Mathematik: “Der Zahlenteufel” (ISBN 9783423620154, dtv –Taschenbuch)
Lehrpläne und Leistungsbewertung: