Das Marianne-Weber Gymnasium (MWG) engagiert sich mit Schülern aus ganz OWL in der Begabungsförderung. Unter dem Titel „Von Rum-Aroma, PET bis Nylon- Alles die gleiche Chemie?“ führte die Schule einen anspruchsvollen Workshop in Kooperation mit der Technischen Hochschule OWL durch.
Lemgo (krü). Mit Schutzbrillen und hinter Sicherheitsglas hantieren Schülergruppen an Experimenten und erforschen im Chemieraum, wie Aspirin hergestellt gestellt wird. Beim diesjährigen Chemieworkshop gingen rund 20 Schülerinnen und Schüler des Lemgoer Marianne-Weber-Gymnasiums (MWG) und benachbarter Schulen dieser Frage auf den Grund.
Für besonders begabte Kandidaten der Mittelstufe haben Schulen aus dem Netzwerk „Begabungsförderung“ zweitägige Workshops zu unterschiedlichen Schwerpunkten wie Theater, Kreatives Schreiben, Kunst, Radio, Robotik oder Naturwissenschaften angeboten. Dabei fand der Chemietag nun zum sechsten Mal am MWG statt. Das Netzwerk „Begabungsförderung“ setzt sich unter der Leitung der Bezirksregierung aus 17 weiterführenden Schulen aus ganz OWL zusammen – darunter eben auch das MWG.
Der Netzwerkgedanke bedeutet, dass jede Schule einen Workshop mit eigenen oder außerschulischen Lehrkräften oder Experten anbietet. Die Schüler können sich zum Workshop der eigenen oder einer anderen Schule anmelden. „So wird ein breit gefächertes Angebot ermöglicht“, erklärt Judith Brinkmann, Ansprechpartnerin für Begabungsförderung am MWG.
Unter der Überschrift „Von Rum-Aroma, PET bis Nylon – alles die gleiche Chemie!“ haben sich Acht-bis Zehntklässler aus Lemgo, Paderborn, Bielefeld, Brakel und anderen Orten intensiv mit Themen der organischen Chemie beschäftigt, die eigentlich erst in der Oberstufe erörtert werden.
Die Schüler stellten in Reagenzgläsern Aromastoffe, Kleber sowie Kunststoffe her und produzierten sogar Aspirin. „Eine theoretische Einführung gehört natürlich dazu, in der besonders die Begabten herausgefordert werden“, berichtet Workshop-Leiter Olaf Göke vom MWG. Während einer Exkursion ins Chemielabor der Technischen Hochschule OWL lernten die Schüler viel über Fette und Öle. Sie analysierten experimentell im Labor der Lebensmittelchemie Rapsöl und konnten schon einmal „Hochschulluft“ schnuppern.
„Uns gefällt es gut, dass wir mehr experimentieren können als im normalen Unterricht“, meinte Jerik Oestreich von der Verbundschule Hille. „Es macht einfach Spaß mit wenigen Vorgaben relativ frei arbeiten zu können“, bestätigte Marius Schlosser vom MWG. Das gute Klima in den Pausen zeigte, dass die Jugendlichen es genießen, mit Gleichgesinnten anderer Schulen zusammenzuarbeiten. „Die längere Anreise hat sich auf jeden Fall gelohnt“, lobte Anna Braß vom Gymnasium Brede aus Brakel. (Text: T. Krügler)