Lateinunterricht am MWG
Latein wird an unserer Schule als 2. Fremdsprache ab Klasse 7 unterrichtet und als neu einsetzende Fremdsprache in der Einführungsphase der Oberstufe mit der Möglichkeit, in der Q2 im Zusammenhang mit den Abiturprüfungen das Latinum zu erlangen.
Cui bono? (Wem zum Nutzen?): So wird im Lateinunterricht gearbeitet
Anders als in den modernen Fremdsprachen werden im Lateinunterricht Sprachstrukturen nicht so sehr eingeschliffen, sondern im Text genau beobachtet und sorgfältig analysiert, um durch intensives Kombinieren den Sinn des Textes zu erschließen. Dadurch werden Arbeitshaltungen geweckt und gefördert, die für jede wissenschaftliche Betätigung, nicht zuletzt im technisch-naturwissenschaftlichen Bereich, von entscheidender Bedeutung sind. Die Erziehung zum genauen Erfassen der Textbausteine wirkt verbreiteten Defiziten, wie sie zuletzt in der Pisa-Studie deutlich wurden, entgegen.
Wenn auch – besonders im Anfangsunterricht – die Freude am aktiven Umgang mit der neuen Sprache nicht zu kurz kommen soll, so steht doch zunehmend im Mittelpunkt des Lateinunterrichts die Übersetzung lateinischer Texte, und dies ist auch immer zugleich eine Auseinandersetzung mit der Muttersprache, so dass auch in diesem Bereich Sprachverständnis und Sprachkompetenz gefördert werden.
Dieses Kontrastverfahren gilt auch für die Erarbeitung der Inhalte. Sowohl in der Lehrbuchphase, in der abwechslungsreiche Texte vielfältige Aspekte des römischen Lebens und der antiken Mythologie vorstellen, als auch in der Lektürephase, in der Texte der Weltliteratur übersetzt werden, findet ein kritisches Überdenken eigener Positionen statt; die Selbständigkeit des Denkens wird so gefördert.
Quid ad nos? (Was geht uns das an?): Latein – eine tote Sprache?
Die lateinische Sprache begegnet uns täglich in den zahlreichen Lehn- und Fremdwörtern unserer Sprache. Diese kann (und muss) man zwar auch ohne Lateinkenntnisse verstehen, aber das Wissen um den Ursprung und die Geschichte der Wörter, die wir täglich benutzen, kann zum Verständnis dieser Wörter sehr viel beitragen.
Das Fach Latein konfrontiert Schülerinnen und Schüler mit einer fremden, längst vergangenen Kultur. Dies eröffnet Chancen, die Gegenwart und die eigenen Lebensumstände zu relativieren und Toleranz zu anderen Kulturen zu entwickeln. Gleichzeitig sind aber auch viele Wurzeln der römischen Antike heute noch lebendig.
Non scholae, sed vitae discimus (Wir lernen nicht für die Schule, sondern für das Leben):
Latein im Unterricht – mehr als eine Sprache lernen
Auf dem Hintergrund gesicherter Lateinkenntnisse ist das Verstehen der „Tochtersprachen“ (Französisch, Spanisch, Italienisch, Portugiesisch u.a.) erheblich erleichtert; der Lernaufwand ist entsprechend geringer. Dies gilt zudem auch für das Englische: Etwa 50 % des englischen Wortschatzes sind lateinischer Herkunft.
Qui audet, adipiscitur (Wer wagt, gewinnt): Latein ist eine wichtige Studienvoraussetzung
Die zunehmenden Klagen der Universitäten über unzureichende Vorkenntnisse der Studienanfänger beziehen sich auch auf das Fehlen des für viele Studiengänge geforderten Nachweises der Lateinkenntnisse. Das Latinum an der Universität nachzuholen, kostet wertvolle Studienzeit und resultiert in der Regel in wenig dauerhaften Kenntnissen.
Das Latinum ist ein staatlicher Abschluss, der grundlegende Kenntnisse und Fertigkeiten im Fach Latein bescheinigt. Unterschieden wird zwischen dem großen und dem kleinen Latinum.
Die Bescheinigung über das Latinum wird auf dem Abiturzeugnis ausgewiesen und verleiht diesem in Zeiten, in denen immer mehr Schülerinnen und Schüler die Schule mit dem Abitur abschließen, einen besonderen Stellenwert. Darüber hinaus ist das Latinum immer noch Voraussetzung für eine Vielzahl von Studiengängen bzw. Hochschulabschlüssen.
Wer am MWG mit Latein in der Stufe 7 beginnt, hat bei ausreichenden Leistungen das kleine Latinum mit dem Ende der Jahrgangsstufe 10, das große mit dem Ende der Einführungsphase, also noch vor dem Beginn der Qualifikationsphase in der Oberstufe, erworben. In der Q1/2 kann Latein am MWG als Grundkurs u.a. zur Abdeckung des Bereichs Fremdsprachen auch nach dem Ablegen des Latinums weiter belegt werden.
Ein weiterer Weg zum Latinum führt am MWG über die Wahl von Latein als neu einsetzende Fremdsprache in der Einführungsphase der Oberstufe. Im Zusammenhang mit den Abiturprüfungen können dann die Latinumsprüfungen in der Q2 abgelegt werden.
Bei Fragen wenden Sie sich gerne an die Kolleg*innen der Fachschaft Latein.
Lehrbuch Latein
Unser Lehrbuch in der Sekundarstufe I: Roma (Ausgabe A), herausgegeben von: Clement Utz, Andrea Kammerer, Ulf Jesper und Stefan Müller. Das Lehrwerk Roma besteht aus mehreren Teilen: Textband, Begleitband mit Grammatik, in dem auch die Vokabeln enthalten sind, und schriftliche Arbeitshilfen (Arbeitsheft, Trainingshefte, Heft „Rätseln und Spielen“, …).
Im Textband führt die erste Doppelseite einer Lektion (insgesamt sind es 30 Lektionen) mit Illustrationen und einem ersten Text zur unbekannten Grammatik in den neuen Stoff ein, die auf dieser Seite auch geübt wird. Die zweite Doppelseite bietet zunächst eine inhaltliche Vorbereitung auf den zentralen Lektionstext und dann den Lektionstext selbst. Auf der dritten Doppelseite wird einerseits der Inhalt des Lektionstextes vertieft, andererseits folgt ein Angebot zum Nachdenken über die lateinische Sprache, oft mit Blick auf die Unterschiede zwischen der deutschen und der lateinischen Sprache. Zum Abschluss der Lektion findet sich darüber hinaus entweder ein weiterer Übungstext oder ein Selbsttest.
Begleitend zu den einzelnen Lektionen werden verschiedenste Fragen aus dem römischen Leben und Alltag aufgegriffen: Was taten die Römer in ihrer Freizeit? Wie sah das antike Rom aus? Welche Gottheiten wurden verehrt? ……
Weitere Informationen zum Buch Roma finden sich auf der Internetseite des Verlags C.C. Buchner: www.ccbuchner.de/reihe-1-1/roma_a-363
Lehrpläne und Leistungsbewertung: