Lange Nacht des Gedenkens zum Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau am 27. Januar 2025

Am Abend des 27. Januar 2025 fand am Marianne-Weber-Gymnasium eine bewegende Gedenkfeier anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung von Auschwitz statt. In einer eindrucksvollen Veranstaltung wurde an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert und durch die Mithilfe bei einem digitalen Monument ein Zeichen gegen das Vergessen gesetzt.
Der Gedenkabend wurde von einer Gruppe engagierter Schülerinnen und Schüler der Q2 organisiert, die in einigen Wochen das ehemalige Konzentrationslager AuschwitzBirkenau besuchen. Für die Veranstaltung kamen Schülerinnen und Schüler des MWGs und EGKs sowie Lehrerinnen und Lehrer zusammen. Eingestimmt wurden die ca. 100 Teilnehmenden durch eine Begrüßung von Schulleiter Markus Herrmuth und Organisatorin Magdalena Botterbusch-Gracka. Im anschließenden Redebeitrag reflektierte Jasper Tapp über die Unabdingbarkeit des Gedenkens und rief dazu auf, Verantwortung für eine friedliche Zukunft zu übernehmen. Einen berührenden musikalischen Beitrag leisteten Asami Horie-Weber und Rainer Weber, die das aramäische Stück „Kaddisch“ aus Maurice Ravels „Deux mélodies hébraïques“
spielten. Ein weiterer bewegender Moment war der lyrische Beitrag von Eva Rosenau und Jolina Neufeld, die Nelly Sachs’ Gedicht „Chor der Geretteten“ vortrugen.
Das zentrale Element der Gedenkfeier verkörperte das Projekt #everynamecounts, welches digital durch Sonja Pösel von den Arolsen Archives eingeführt wurde. Die Schülerinnen und Schüler konnten sich aktiv an diesem Projekt beteiligen, indem sie Namen von Holocaust-Opfern aus Häftlingskarteien erfassten und so zur Bewahrung der Erinnerung in der digitalen Datenbank des Archivs beitrugen. Weiterhin wurden
verschiedene Workshops und interaktive Stationen, sogenannte „Erinnerungsräume“, angeboten, um die Bedeutung des Gedenkens noch zu vertiefen. So wurden in einer Videothek verschiedene Dokumentationen gezeigt, während in einer Bibliothek passende literarische und fachwissenschaftliche Werke zum Eintauchen auslagen. In einem Gästebuch konnten die Teilnehmenden ihre Emotionen, Gedanken und Eindrücke zum Abend festhalten. Ein besonderes Zeichen setzte auch „Geschichte hautnah“, eine Entscheidungsbiografie zum Mitfühlen und Mitdenken, in welcher Teilnehmende sich in
die Rolle von Flüchtenden in der NS-Zeit versetzen und die Schwere und Tragweite damaliger Entscheidungen realitätsnah erlebten. Als kreatives Gedenken gestalteten alle Teilnehmenden eine gemeinsame Postkartencollage, die Gedanken, Bilder und Wünsche für die Zukunft sammelte. Zum Abschluss des Abends versammelten sich alle Teilnehmenden zu einem stillen Moment des Gedenkens, entzündeten Lichter für den Frieden und setzten somit ein symbolisches Zeichen für Erinnerung und Hoffnung.
Die Gedenkfeier war ein bedeutender Moment des Innehaltens und Nachdenkens. Sie zeigte eindrucksvoll, wie wichtig es ist, sich aktiv mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen und an der Gestaltung der Zukunft mitzuwirken, um gemeinsam ein friedliches und tolerantes Zusammenleben zu ermöglichen.