Die Zeit ist reif, nicht nur zu reden, sondern zu handeln. Das haben sich einige Schülerinnen und Schüler der 6. Jahrgangsstufe in der neu gegründeten Umweltschutz-AG am Marianne-Weber Gymnasium (MWG) gesagt und die Sache selbst in die Hand genommen. Am Freitag, 9. Juni, riefen sie zu ihrer ersten „Stadtaufräumaktion“ auf und haben in Lemgo mit 20 Leuten in nur 45 Minuten vier große Tüten Müll aufgesammelt. Mit einem eigenen Flyer haben sie zu dieser Aktion aufgerufen. Einige Eltern und Nachbarn wie Familie Stiebing folgten dem Aufruf und unterstützten die Schüler.
Vom Zigarettenstummel bis zur Autofelge war alles dabei. „Es ist erschreckend, was die Leute so achtlos in die Natur werfen“, meint Louis Schwichtenberg (11), der zusammen mit Paul Rassokha die Arbeitsgemeinschaft initiiert hat. Zusammen mit rund zehn engagierten Schülern seines Jahrgangs hat er vor einem halben Jahr voller Tatendrang und Ideenreichtum die neue AG gegründet, die sich Nachhaltigkeit und Umweltschutz auf die Fahnen geschrieben hat. Einmal pro Woche, freitags nach dem Unterricht, treffen sie sich und überlegen gemeinsam, was sie als Einzelne, als Schule und Gesellschaft tun können, um Energien sowie Ressourcen zu sparen, Müll zu vermeiden und die Natur sowie Artenvielfalt zu schützen.
Die Motivation dazu kam Louis, als im Philosophieunterricht das Thema „Regeln und Gesetze“ behandelt wurde. „Gemeinsam mit einigen Mitschülern wollen wir aktiv werden, etwas bewegen und haben darum die Umweltschutz-AG gegründet. Wir spüren die Folgen der Klimakrise doch jetzt schon hier bei uns in Deutschland, aber auch in vielen anderen Ländern der Welt. Ich finde es wichtig, dass wir unsere Erde schützen und die Natur erhalten bleibt. Dafür müssen alle sorgen und jeder ist mitverantwortlich.“
Die Schüler möchten die Menschen informieren und ein Bewusstsein dafür schaffen, welche Auswirkungen ihr Handeln hat. Gleichzeitig möchten sie erreichen, dass mehr Menschen verantwortungsvoller handeln und da reichen auch schon Kleinigkeiten, wie z.B. mal eine Strecke mit dem Fahrrad zu fahren anstelle das Auto zu benutzen, den Müll nicht achtlos wegzuwerfen, Produkte ohne Plastikverpackungen zu kaufen. Jeder kann einen Teil beitragen, ganz nach unserem Motto: „Klein anfangen – Großes bewirken!“ Die Gruppe plant weitere Projekte wie Blumensamenverkauf, um die Insektenvielfalt zu bewahren, Waldaufforstung, ein Ausflug ins Klimahaus und natürlich viel Aufklärungsarbeit. Lehrerin Carolin Buser findet das Engagement der jungen Leute großartig und betreut die Gruppe, schließlich geht es um ihre Zukunft.
(Fotos und Text: Thomas Krügler/LZ)

